Vierzehn-Heiligen-Fenster (5)
Heute richten wir unseren Blick auf die rechte Seite des mittleren Fensterfeldes: Sie zeigt Blasius und Eustachius. Die kennen wir doch!
"Auf die Fürsprache des heiligen Blasius ...". Jedes Jahr hören wir es, immer am 3. Februar, dem Fest des Heiligen. Er gilt als Schutzpatron gegen Halsleiden, und das ist auch der Hintergrund des oben genannten Segensgebetes.
BLASIUS lebte um die Wende des 3./4. Jahrhunderts und erlitt 316 nach schrecklichen Qualen den Märtyrertod. Auch über sein Leben wissen wir nur aus Legenden. So soll er, bevor er Bischof wurde, Arzt gewesen sein und einmal einen Knaben, der sich an einer Fischgräte verschluckt hatte, durch sein Gebet vor dem Erstickungstod gerettet haben. Der Brauch des Blasiussegens reicht in das 16. Jahrhundert zurück.
Und EUSTACHIUS?
Er ist einer der Patrone unseres Domes. Dreimal ist er im Dom abgebildet: einmal im Chorgestühl, einmal über dem Südportal und einmal im 14-Nothelfer-Fenster. Außerdem befindet sich eine vierte Darstellung als Reliefabreibung auf der Heilig-Kreuz-Glocke aus dem 15. Jahrhundert. Das gibt ihm doch einige Bedeutung!
Warum gerade er von Mathilde als Mitpatron für -unsere- Kirche ausgewählt wurde, ist nicht bekannt. Stimmt es, dass die Prozession mit den Gebeinen des Heiligen auf dem Weg nach Norden eine Nacht in Nordhausen Station gemacht hat? Wir wissen es nicht.
Übrigens haben die beiden heutigen Heiligen im Fenster auch ihre Beigaben: Blasius trägt die Bischofsmitra und hält die gekreuzten Kerzen in Hand (im Fensterfeld darunter zu sehen), und Eustachius ist gemäß der Legende dargestellt mit dem Kopf eines Hirsches, zwischen dessen Geweihenden das Kreuz aufleuchtet.
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Text: Carla Buhl