Liturgie - Der Zweite Blick
Bild: Das Wort wird Fleisch
„Das Wort wird Fleisch.“ So beschreibt der Evangelist Johannes die Geburt Christi. Am Heiligen Abend haben wir mit der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium den „kleinen Christus“ gefeiert; heute am 1. Weihnachtstag feiern wir mit dem Beginn des Johannesevangeliums den „universalen Christus“. Beide gehören zur Weihnachtsbotschaft.
Bibelwort: Johannes 1,1-18 (Evangelium vom 1. Weihnachtstag)
AUSGELEGT!
Vom Licht zeugen.
Mit dem Licht ist das so eine Sache: Gerade in der Weihnachtszeit mit den dunkelsten Nächten gehört es zu dem allgegenwärtigen Element der Festlichkeit – manchmal so vordergründig, dass wir es kaum mehr von seinem tieferen Ursprung her bewusst wahrnehmen: Im Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott. In Ihm war das Leben. Das Leben war das Licht der Menschen … Und Gott sandte Johannes, damit er von dem Licht zeuge. Klare Worte für eine weitreichende Verbundenheit sind das. Sie drücken aus, dass es nicht um den schönen Schein für feierliche Stunden geht. Vielmehr erzählen sie vom Woher und vom Wohin des Lichtes: Es hat einen Ursprung, es hat eine Richtung und es zeigt seine Lebendigkeit, indem es lebendig bezeugt wird. Damit wird dem Licht der Welt eine besondere Qualität und Botschaft vom Kommenden zugesprochen, die weit über die lichte Weihnachtszeit hinausweist und sich dabei nicht erst durch großen Glanz beweisen muss. Gnade und Wahrheit durch Jesus Christus strahlt es aus – solange beides mit Leben gefüllt wird und in unserem Singen, Beten und Erzählen immer wieder neu an Klang, Farbe und Gestalt gewinnt.
Susanne Brandt
Quelle: Bermoser + Höller Verlag AG
Foto: Michael Tillmann
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