Katholische Pfarrgemeinde  Dom zum Heiligen Kreuz

Nordhausen

Liturgie - Der Zweite Blick

 


Foto: Peter Kane


Johannes ist Vorläufer. Er tut das jetzt Entscheidende und weiß doch, dass nicht er der Entscheidende ist, sondern dass der erst noch kommt. Ihn an- und aufzunehmen, dazu weckt Johannes die Menschen auf. Ganz ähnlich ist doch die Sendung der Kirche: Es geht nicht um sie, aber ohne sie würde Entscheidendes fehlen: der Fingerzeig auf Jesus, der Hinweis auf den, der uns erlöst und befreit hat, die Ansage unzerstörbarer Freude in Gemeinschaft mit ihm.



Foto: Michael Tillmann

Was sollen wir tun?,
wird Johannes gefragt. Was der Täufer antwortet, ist keine neue Lehre, sondern das, was dem Volk Israel von Anfang an gesagt ist: Seid gerecht und barmherzig mit den Armen.
In seiner ganzen Verkündigung schöpft Johannes aus dem, was Gesetz und Propheten verkünden – und entdeckt dabei den angekündigten Messias.







Bibelwort: Lukas 3,10-18 (zum Evangelium vom 3. Adventssonntag)

AUSGELEGT!

Was sollen wir tun?
Die Frage „Was sollen wir tun?“ ist mir sympathisch. Sie lässt mich vermuten, dass sie von Menschen gestellt wird, die nicht schon alles im Leben selbst erkannt haben, die nicht schon zu allem eine fertige Meinung und Einschätzung haben. Die nicht schon überzeugt sind, immer das Richtige zu tun. Ein Lob auf die Unsicherheit! Und auf ehrlich fragende, suchende Menschen. Auffällig sind für mich auch die Personen, die zu Johannes kommen. Diesmal sind Johannes´ besondere Gesprächspartner die Zöllner und die Soldaten. Nicht so die Zielgruppen, die gleich einmal meine Sympathie und mein Interesse gewinnen. Und doch merke ich, dass es sich lohnt, näher hinzuschauen und hinzuspüren, wie sich denn das Gespräch gestaltet. Die Zöllner und Soldaten sind konkret Fragende, und sie bekommen von Johannes auch sehr konkrete Antworten: Kleidung und Essen teilen, niemanden misshandeln, niemanden erpressen und auch nicht zu viel verlangen, sich begnügen.
Die Bereitschaft, ehrliche Fragen zu stellen und sich wirklich betreffen zu lassen, lässt mich vermuten, dass sich auch im Herzen der Menschen etwas weiten kann. Diese Weise zu fragen, eröffnet anscheinend neue Möglichkeiten. Zumindest erlaubt sie, Neues zu denken und auch zu unbequemen Änderungen bereit zu sein.

Christine Rod MC

 

Quelle: Bermoser + Höller Verlag AG
Foto: Peter Kane
Foto: Michael Tillmann
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siehe Seite "Liturgie"

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