Liturgie - Der Zweite Blick
Gott will uns
den neuen Weg weisen.
Und wenn es mir (und dir)
ernst damit ist,
dann müssen wir,
egal was es kostet,
die breiten, bequemen
Straßen
vermeiden,
die ausgetretenen Pfade verlassen,
und diesen neuen Weg
einschlagen,
der uns bei jedem Schritt dazu einlädt,
aufzubrechen zu neuen Ufern.
Bibelwort: Lukas 10,1-12.17-20 (Evangelium vom 14. Sonntag im Jahreskreis)
AUSGELEGT!
Geht! Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.
Fachkräftemangel ist heute in fast allen Bereichen der Arbeitswelt ein wichtiges Thema, da das Fehlen von Fachkräften den unternehmerischen Erfolg gefährden kann. Ähnlich ist es auch zur Zeit Jesu. Doch anders als heutige Personaler preist Jesus seine freien Stellen nicht besonders an, sondern geht einen anderen Weg: Klare Handlungsanweisungen und schonungslose Ehrlichkeit. Die, die sich in Dienst nehmen lassen, wissen, worauf sie sich einlassen und sie haben – gegen alle Erwartung; Stichwort: Schafe und Wölfe – Erfolg.
Ich finde das Vorgehen Jesu vorbildlich und auch für heutige Zeiten wegweisend: Sich in den Dienst Jesu zu stellen, bedeutet einerseits klaren Vorgaben zu folgen – ich habe die frohe Botschaft zu verkünden und nicht das, was ich dafür halte – und erfordert andererseits eine hohe Frusttoleranz. Gleichgültiges Desinteresse und aggressive Ablehnung gehören zum „Erntedienst“ dazu. Aber immer wieder auch das Erfolgserlebnis: Menschen zu erreichen, sie zu trösten, sie zu ermutigen, ihnen Gott und seine Liebe nahezubringen. Das lohnt den Einsatz.
Michael Tillmann
Quelle: Bermoser + Höller Verlag AG
Foto: Michael Tillmann
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